Internationale Theaterarbeit im Kontext Rwanda / Burundi / Bosnien-Herzegowina

Ein Schwerpunkt meiner künstlerischen Arbeit liegt in der Kollaboration mit Künstler*innen aus Bosnien-Herzegowina, Rwanda und Burundi. Die folgenden Projekte habe ich entweder mit initiiert, die Musik dazu (mit-)komponiert und/oder dabei auf der Bühne musikalisch performt:

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Angefangen hat alles mit dem Projekt UNCONSCIOUS COLLECTIONS . What about Bosnia?, das die aktuelle Situation innerhalb Bosnien-Herzegowinas in einer DokumentarKonzertPerformance reflektiert. Aufführungen fanden u.a. statt bei PODIUM Esslingen, Festival MESS Sarajevo und Srebrenica Wave.

Die Zusammenarbeit mit den Künstler*innen aus Bosnien-Herzegowina brachte die Idee hervor, mit einem weiteren Team aus Rwanda zusammenzuarbeiten und Erinnerungen an Krieg, Genozid und Trauma gemeinsam über die Kontinente hinweg künstlerisch zu reflektieren und zu bewältigen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand zunächst während des Lockdowns das Videoprojekt SHARED STORIES und im Anschluss die Theater-Performance UN:IMAGINABLE - our histories in conversation.

Rwanda und Burundi sind kulturell tiefgreifend miteinander verbunden, auch wenn die politischen Umstände in den vergangenen Jahren auf das Gegenteil vermuten lassen. Im Projekt HERITAGE BOND gingen wir der tiefen Verbundenheit nach und suchten nach Auswegen aus den aktuellen Situationen - und nach Auswegen aus den andauernden Fesseln des Kolonialismus.

Im Projekt THE INGABO - A Night To Fall zeigen Künstler*innen aus Burundi und Deutschland die Verheerungen der Kolonisierung aus burundischer Perspektive in Form eines Re-Enactments des Abadasigana-Aufstands und untersuchen gleichzeitig die Sichtweisen der Deutschen Ende des 19. Jahrhunderts. Sie suchen Parallelen zu einer deutschen Geschichte des Widerstands – dem Aufstand der schlesischen Weber, welchem der Autor Gerhart Hauptmann 1892 in seinem berühmten Stück „Die Weber“ ein Denkmal gesetzt hat.