Zimmertheater Tübingen
Wie ein zarter Schillerfalter - TRAILER
WIE EIN ZARTER SCHILLERFALTER
Wenn sie ihr Leben nüchtern betrachtet, könnte die Protagonistin des Stücks eigentlich sehr zufrieden sein. Sie ist Mitbegründerin eines erfolgreichen Start-Ups, führt eine langjährige Beziehung und hat gute Freunde aus der Schulzeit. Und doch stellt sich nicht nur auffallend wenig Glück ein, vielmehr wird sie zerfressen von unzähmbaren Ängsten: die Furcht, nicht gut genug zu sein im Job. Die Sorge, ihr Partner könnte sie verlassen. Die Angst, man könnte sie als Hochstaplerin entlarven. Die Panik vor gesellschaftlichen Anlässen, bei denen sie immer das Gefühl hat, nicht die richtigen Worte zu finden in den raffinierten Sprachspielen der bürgerlichen Welt.
In dem Versuch, diesen Angstzuständen auf den Grund zu gehen, windet sich der neue Text von Peer Mia Ripberger in Spiralen durch verschiedene Bewusstseinsebenen. Die Inszenierung ist eine audiovisuelle Einladung, über die eigenen Ängste nachzudenken, ein Spiel mit Sprache und lyrischen Formen, ein immerwährender Gedankenstrom, aus dem die Hauptfigur des Stückes keinen Ausweg findet.
Text und Inszenierung: Peer Mia Ripberger
Ausstattung: Raissa Kankelfitz
Video: Katarina Eckold
Komposition: Konstantin Dupelius
Choreographie: Edan Gorlicki
Dramaturgie: Ilja Mirsky
Es spielen: Anaela Dörre, Mario Högemann, Roman Pertl, Katharina Rehn
Gefördert durch die Baden-Württemberg Stiftung.
Das sagt die Presse:
"Es ist ein sogkraftwirkendes Zusammenspiel von 4 Schauspielerinnen und Schauspielern, einer fulminanten Musik und verschiebbaren raumhohen Videowänden, als würden sie mitspielen. Das Publikum war hin und weg.“ Bertram Schwarz, SWR
"Peer Mia Ripberger hat bildersatte Verse geschrieben, die lyrisch geschlossen dahinfließen (…) Die große darstellerische Leistung dieses Abends liegt bei Anaela Dörre, die immer wieder eindrucksvoll zur Hauptfigur Sarah wird, ehe diese sich auflöst in ein inneres Ensemble, Mario Högemann, Roman Pertl, Katharina Rehn zu den Stimmen ihrer aufgespaltenen Persönlichkeit, den Stimmen von außen werden. (…) die Schauspieler geben Emotionen starken körperlichen Ausdruck, winden sich, krümmen sich, kämpfen. (…) Das Fluide, als Bild des Todes und der Wandlung, bestimmt das Stück durchgehend. Peer Mia Ripberger Stück, die Schizoanalyse einer jungen Frau zwischen Start-up und Hölderlin, beeindruckt und endet ambivalent. Ein Vers bleibt besonders im Gedächtnis, weil er ganz zur aktuellen Lage zu passen scheint: „Der Frühling war immer meine Lieblingsjahreszeit / doch in diesem Jahr blüht überall nur die Angst.“ Thomas Morawitzky, Reutlinger Generalanzeiger
„Die neue Inszenierung „Wie einzarter Schillerfalter“ (…) funktioniert auf mehreren Ebenen: visuell, choreographisch, durch die mitunter fast überbordende, rhythmisierte, auch poppig reimende Sprache.“ (…) Auch der Sound formte das Bühnengeschehen und konnte sich derart steigern, als würde er einen ansaugen, sogar noch jenseits der Bühne.“ Dorothee Hermann, Schwäbisches Tagblatt